06.09.22 - Malé und Weiterflug nach Süden

Heute Nacht war ich mal wieder die Unruhe in Person. War aber gestern auch nicht nett vom Chef des Guesthouses, als er meinte, gestern wären alle Speedboate gecancelt worden, weils zu windig war. Auch wenn er dann zurückruderte und sagte, heute würden sie sicher fahren, ganz beruhigt war ich da nicht. Zumindest sah es jetzt früh ganz gut aus, nicht mehr so grau und v.a. wackelten die Palmen deutlich weniger, der Wind hatte also definitiv nachgelassen. 

Um sieben stand ich auf, packte und war wenige Minuten später unterwegs zum Pier. Dort tat sich natürlich noch gar nix, warum auch immer fuhr das Boot nicht um halb 8, sondern heute 20 Minuten später. Muss man nicht verstehen, aber egal, es fuhr! Und das durchaus ruhiger als herwärts, aber schön wars immer noch nicht. Wegen des dauernden Regens sind da die Plastikfolien seitlich runtergeklappt, so dass man weder wirklich etwas sieht noch so etwas wie frische Luft reinkommt. Beides wichtige Dinge, damit ich eine Bootsfahrt gut überlebe. Zum Glück saß ich wieder weit vorne, wo die Türe offen war. Aber schön ist anders.

Ich war sehr froh, als wir um kurz nach 9 am Flughafen anlegten. Zunächst brachte ich meinen großen Rucksack zur Gepäckaufbewahrung, dann fuhr ich mit der Fähre vielleicht fünf Minuten hinüber nach Malé. 

Gleich in der Nähe des Hafens entdeckte ich ein kleines Café, das mir einen extrem starken Cappuccino und ein Stück Kuchen verkaufte und wo ich eine Zeit lang saß. Eilig hatte ich es jetzt nicht mehr. 

So war es dann auch schon elf, als ich das Café verließ und die Hauptstadt der Malediven zu Fuß erkundete. Was soll ich sagen, im Kampf um den Titel hässlichste Hauptstadt hat es durchaus Chancen 🤣 Da wohnst du mitten im Paradies und es ist einfach nur trostlos, ein hässliches Hochhaus oder großes Gebäude am nächsten, dicht an dicht gedrängt, Platz ist halt absolut Mangelware. Selbst für Motorräder, die es hier in riesiger Anzahl gibt, findet man keine Parkplätze. 

Ein einzig schönes Fleckchen gibt es, den Sultanspark. Eine klitzekleine Oase inmitten von Chaos und Hektik. 

Und wenn dann noch der Himmel die Schleusen öffnet, wird die Stadt nicht schöner. Ich schlenderte trotzdem einmal durch und über den Markt und Fischmarkt, wobei ich nur stinkenden getrockneten Fisch entdecken konnte.


Gegen dreiviertel eins reichte es, ich nahm die Fähre zum Flughafen zurück, suchte dort den einzigen echten Cache und kaufte mir dann im Burger King einen kleinen Snack und ein Eis hinterher. 

Dann war es Zeit für den Check-in, der super schnell ging. Die Wartezeit bis zum Bording nutzte ich, um mein Sri-Lanka-Fazit zu schreiben (noch nicht ganz fertig). Das Bording lief dann auch völlig unkompliziert und zu Fuß direkt zum Flugzeug ab. Das ist mal deutlich kleiner geraten als meine bisherigen, mit gerade 50 Plätzen hat es eher was von einem Bus. Und es war voll besetzt, zum ersten Mal hatte ich keinen Fensterplatz. Aber einen netten Nachbarn, der mir von sich aus anbot, zu tauschen, er schlief dann eh durch. 


Der Flug dauerte nur etwa 75 Minuten, die Atolle waren richtig schön unten zu sehen. So was hab ich noch nie gesehen, glaube ich, überall türkisblaue Flecken und Punkte im dunkelblauen Meer, schaut schon ziemlich cool aus. 

Um dreiviertel fünf landeten wir bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein auf Fuvahmulah (sprich etwa "Formula"). Die Insel ist die drittgrößte des Landes (5km lang) und wohl Hauptlieferant für Obst und Gemüse und liegt gerade so südlich des Äquators. Im Gegensatz zu den anderen Inseln liegt sie ganz isoliert, ist also kein Teil eines Atolls und somit direkt vom tiefen Ozean umgeben. Zu Fuß ging es zum "Flughafengebäude", wo Minuten später auch das Gepäck kam. 

Draußen wurde ich schon erwartet von zwei Mitarbeitern des Divepoints, die mich direkt zum Tauchcenter (keine 500m entfernt) brachten. Dort füllten wir gleich mal alles für morgen aus und ich bekam meine Ausrüstung. Dann kamen auch die Besitzer Anna und Marcus, mit dem ich schon seit zwei Tagen auf deutsch geschrieben hatte. Schon immer wieder witzig, wo wir Deutschen überall so landen... Da die beiden meine Unterkunft - ist wohl ganz neu - auch mal sehen wollten, brachten mich dann fünf Mann mit dem Pickup dorthin. Zu Fuß sind es auch nur zehn Minuten oder so. Unterwegs gabs auch gleich einen Restauranttipp. 

Meine Unterkunft, die Hedheykuri Residence, scheint echt super neu zu sein, ganz toll gemacht alles und super sauber. Mein Zimmer ist klein, aber mega gemütlich und die Hausherrin Nazima super herzlich und hilfsbereit. 

Nachdem sie mir alles gezeigt hat und ich mal nach Hause telefoniert hatte, ging ich in besagtes Restaurant zum Abendessen, es war auch schon sechs Uhr. Unterwegs überholte mich Nazima auf dem Roller und nahm mich ein Stück mit. 

Ich hatte das Moskitomittel dabei, aber die sind hier deutlich entspannter, wahrscheinlich, weil es nicht so feucht ist. Ein paar wenige waren da, aber es ging mal ohne Chemiekeule. Zu essen gab es indisch, leider war der Paneer aus, somit gab es ein indisches Gemüsecurry mit Knoblauchnaan, auch lecker. Danach ging es zurück und unter die Dusche. Jetzt ist es Viertel 9, der Blog ist fertig und ich werde mich ins Bett kuscheln. Evtl. muss ich dann echt die AC anschalten (auf vielleicht so 26°), denn ich habe hier eine echte Bettdecke! 

Morgen klingelt der Wecker schon sehr früh, denn um dreiviertel 7 muss ich am Tauchcenter sein. Drückt mir die Daumen, dass wieder jemand eine Kamera am Start hat. Und dass ihr abends überhaupt einen Blog bekommt, denn morgen geht es zu den größeren Haien 🙈

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