23.08.22 - Wandertag!

Heute Nacht bin ich zwar oft aufgewacht, früh war ich aber trotzdem halbwegs ausgeschlafen. Um acht bekam ich wieder mein persönliches Frühstücksbuffet, ähnlich ausladend wie gestern und doch wieder mit neuen Sachen. Um halb 9 war ich abmarschbereit. Zunächst lief ich in Richtung "berühmteste Brücke Sri Lankas", die 9 Arch Bridge. Erst ein Stück die Straße entlang, dann einen klitzekleinen unbeschilderten Pfad entlang, den aber maps.me und Gipsy kannten. Das hatte heute seinen ersten Einsatz überhaupt in diesem Urlaub, aber beim Wandern finde ich es leichter, damit zu navigieren als mit dem Handy. 

Und wie immer kannte Gipsy sich aus und brachte mich zu einem hübschen Viewpoint, nicht weit von der Brücke. Sehr süß, dort hat jemand Bänke und ein Dach gebaut, den Fahrplan aufgehängt und eine Spendenbox aufgestellt. Ich war dort ganz allein, während sich unten an der Brücke die Menschen fast schon drängten. 

Um 9.20 Uhr sollte der Zug kommen, ich wollte mich gerade mit Kindle einrichten, als ich ihn schon hörte, drei Minuten zu früh fuhr er auf die Brücke! 

Danach ging ich den restlichen Weg nach unten und natürlich auch über die Brücke, um Fotos aus den verschiedensten Perspektiven zu machen. 


Als genügend Bilder im Kasten waren, lief ich den einfachsten Weg zum Bahnhof - auf den Schienen. Der nächste Zug würde auch erst in etwa zwei Stunden kommen, damit sind die Schienen hier der wohl sicherste Fußweg überhaupt, zumindest wird man hier von keinen Bussen überfahren. 

Direkt neben dem Bahnhof ist ein Sportplatz, dort hatten scheinbar gerade die Mädels Sportunterricht, es wurde Werfen geübt und Schlagen von Cricketbällen (das Spiel verstehe ich echt noch nicht). Werfen ist wohl weltweit nicht von jedem Mädchen eine Stärke...

Wenige Meter weiter machte ich dann eine Cappuccino-Pause in einem Café mit super gemütlichen schaukelnden Matratzen. Da musste ich mich schon zusammenreißen, damit ich da dann auch wieder weiter kam.

Gegen 11 war ich dann wieder auf dem Weg bzw. auf den Gleisen, jetzt in die Gegenrichtung, denn das ist auch der einfachste Weg zum Fuß des Ella Rocks. Hier hatte ich die Ohren schon gespitzt, denn laut Plan sollte der nächste Zug um 11.10 Uhr am Bahnhof losfahren und mich dann irgendwo einholen. Aber die fahren hier so langsam und sind dabei so laut, man hört die locker drei Minuten, bevor man sie sieht. Damit hatte ich aber auch Zeit, mir ein besonders hübsches blumiges Fleckchen zu suchen, um ihn an mir vorbei zu lassen.

 

Insgesamt ging es so 2,5km auf den Schienen entlang, bis der Pfad zum Berg abzweigte. Zunächst ging es durch Felder, man sah kaum den Weg, dann durch die Teeplantagen, wo zwei Frauen gerade bei der Ernte waren.

 

Danach wurde es immer steiler. Die letzten 500m waren die anstrengendsten, denn auf denen ging es 200 Höhenmeter nach oben. Eine Strecke, die der Durchschnittsdeutsche wohl in Wanderschuhen zurücklegt, der Durchschnittssrilankese in Flipflops, ich in Joggingschuhen. Und selbst hier oben konnte man immer wieder Kokosnuss oder andere Getränke kaufen, völlig verrückt, was die alles hier rauf schleppen.


Am Gipfel angekommen genoss ich die Aussicht, aß ein paar Frühstücksreste und chillte etwas. Hier war ich tatsächlich komplett alleine oben, obwohl mir sonst schon immer wieder andere Menschen begegneten. 



Auf dem Rückweg kaufte ich mir beim obersten Verkäufer die teuerste Kokosnuss der Reise. Aber wer täglich wahrscheinlich 20kg Getränke den Berg hochschleppt, hat sich das wirklich verdient. Er erzählte mir in sehr schlechtem Englisch, dass er 10km laufen muss, one way...
Ich ging da deutlich leichter wieder den Berg runter. Aber auch nicht allzu langsam, denn es zogen ziemlich dunkle Wolken auf und es wurde auch windig. Am Fuß des Berges machte ich noch einen Abstecher zum obersten Teil des kleinen Ravana Wasserfalls. Vermutlich fließt der Fluss dann weiter und kommt dann als großer Wasserfall an der Straße raus. 
Als ich die Schienen zurücklief, war wohl gerade die Schule zu Ende, mir kamen ziemlich viele Kids in weißer (!) Schuluniform entgegen. Praktische Farbe hier, wenn ihr mich fragt... Gegen zwei war ich in Ella zurück, wo ich mich mit einem gefüllten Rotti und dann einem weiteren Cappuccino belohnte. Immerhin bin ich heute 15km gelaufen. 
Dann gings nach Hause und unter die Dusche, danach kugelte ich in meinem riesigen Bett rum, las etwas und überlegte, wie ich die nächsten Tage verbringe. Mein Plan, zum Worlds End in den Horton Plains zu fahren, warf ich über den Haufen, die liegen zu sehr in der falschen Richtung und auf gut 2000m, das muss nicht so unbedingt sein. Somit fahre ich morgen eher Richtung Süden, mache aber noch einen Stopp auf dem Weg zum Yala-Nationalpark. 
Gegen halb 6 sah es draußen schon wieder mega grau aus, so dass ich schnell Richtung Abendessen startete. Ich dachte, wenn es regnet, dann bin ich wenigstens schon am Ziel. Aber bis jetzt (halb 8) kam immer noch kein Tropfen runter heute. Nachdem ich vorgestern diesen Jackfruit-Burger so überragend fand, ging es nochmal dorthin. Und wieder genauso lecker und genauso schwer zu essen.
Auf meinem Rückweg traf ich auf eine vierköpfige deutsche Familie mit zwei süßen Mädels, die ich auch schon in Arugam Bay getroffen hatte und die auch im Tuktuk unterwegs sind (taugt den Kids scheinbar super, die Frage "Wann sind wir endlich da" wird im Tuktuk nicht gestellt). Wir quatschten kurz, dann lief ich gar nach Hause.
Jetzt sitze ich auf meiner Terrasse und der Blog ist fertig. Werde dann noch etwas lesen oder so und dann vermutlich tief und fest schlafen.  


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