03.09.22 - Malediven, Land Nummer 79
Die Nacht in der Kapsel war so durchwachsen. Erst wars kalt. Draußen im Raum stand die AC jetzt auch auf freundlichen 21°. Ich hatte meine Lüftung zwar aus, aber ein Luftzug kam trotzdem und pustete auf mich. Also zog ich an, was ich hatte und deckte mich nacheinander mit mehreren dünnen Schichten zu. Irgendwann hatte ich dann die Idee, ich befestigte mein Strandtuch so, dass die Lüftung blockiert war. Von da an war es besser und die nächsten Male, wo ich aufwachte, warf ich Schicht für Schicht wieder von mir... Etwas anstrengend...
Heute früh war ich dann um halb 8 wach, ich schrieb den gestrigen Blog fertig und vergaß mal wieder, ihn zu teilen. Dann packte ich meine Sachen und um dreiviertel 9 fuhr ich mit einem (privaten) Taxi zum Flughafen. Wieder ein E-Auto! Und auf den Straßen sah ich noch viele weitere. Am Flughafen war es deutlich lebhafter als gestern. Mein erster Eindruck: Nur Russen! Ich checkte erstmal, wo ich später zum Boot muss, dann ging ich etwas frühstücken. Und traute meinen Augen nicht, als ich die hiesigen Preise beim Burger King entdeckte. Gestern auf Sri Lanka kostete ein Menü 15$, heute auf den Malediven nur 12! Und schon wieder fielen ein paar Russen negativ auf. Sie fragten nach dem Wechselkurs (1$ = 15 Rufiyaa) und bestellten dann einmal durchs Menü. Und dann stornierten sie, weil sie gedacht hatten, die Preise wären in Rufiyaa angegeben. Mal ehrlich, erst schmeiß ich das Geld aus dem Fenster und fliege zu einem der teuersten Urlaubsziele der Welt und dann erwarte ich ein komplettes Menü für unter einem Dollar??? Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln.
Um zehn wurde ich dann zu meinem Boot gebracht, oh je, was für ein Seelenverkäufer. Irgendwie hatte ich mir das größer vorgestellt. Und da draußen blies wieder ein ordentlicher Wind, schon hier konnte man sehen, dass ganz ordentlicher Seegang ist. Ich hatte vorgebaut und mir Reste aus der Antarktis eingeworfen. Die wirkten zum Glück, außerdem war es ein Speedboat und auf schnellen Booten geht es mir ja tendenziell besser. Trotzdem zog sich die gute Stunde Überfahrt ziemlich, es schaukelte zwar recht wenig, dafür knallten wir aber ständig mit voller Wucht aufs Wasser, mein Hintern und mein Rücken fanden das gar nicht so prickelnd.
Irgendwann war es vorbei und ich durfte auf Fulidhoo (wie englisch "fully-do") im Vaava-Atoll aussteigen. Außer mir waren da noch vier Russen (wer hätte das gedacht), der Rest sah eher nach Locals aus. Ich schnappte mir meine Sachen und lief die Pier lang und schnurstracks dem Besitzer meines Guesthouses Galaxy Sunrise in die Arme. Der hatte gar nicht mit mir gerechnet, andere Gäste schreiben scheinbar, mit welchem Boot sie kommen, damit sie abgeholt werden. Da bin ich wohl zu selbständig. Die Insel ist keine 700m lang und 200m breit, das hätte ich bestimmt finden können🤣
Aber gut, so liefen wir zusammen zum Guesthouse am Ostende der Insel und damit direkt an einem der beiden Bikini-Beaches. Da die Malediven muslimisch sind, darf man nur hier in Bikini und Badehose rumlaufen, sonst kann das 1000$ kosten! Ich bekam eine Saft zur Begrüßung, dazu ein paar Informationen und traf auf ein deutsches Paar, das seit ein paar Jahren hierher kommt. Keine Russen, juhu 🤣
Danach bezog ich mein wirklich schönes Zimmer. Hier zahle ich inkl. Frühstück 40€ pro Nacht. Wäre aber auch ein Doppelzimmer und somit für zwei nur unwesentlich teurer. Für 10€ gibts auch Abendessen. Das ist für hier durchaus ok, finde ich. Ich legte mich erstmal ne halbe Stunde ins bequeme Bett, die Bootsfahrt hat mich etwas geplättet.
Um halb 1 sprang ich in den Bikini und lief zum Strand, außer den beiden Deutschen kein Mensch weit und breit). Kaum war ich im Wasser, begann es zu regnen. Ich saß das dann im Wasser aus. Der Wind bläst aber auch echt krass, schon fast unangenehm.
Den restlichen Nachmittag gammelte ich irgendwie so vor mich hin. Am Strand liegend, dann mal kurz auf einer Liege am Guesthouse, aber da kamen die Moskitos gleich in Scharen, dann wieder am Strand. Später lief ich dann einmal um die Insel, also ca. 1,5km weit. Das Wetter blieb durchwachsen. Mal etwas Sonne, viele Wolken und immer wieder kurz Regen.
Um halb sechs war ich im Tauchcenter verabredet, wurde für morgen ausgestattet und musste die üblichen Zettel ausfüllen. Sehr optimistisch klang Ali nicht, die Bedingungen sind leider ziemlich bescheiden im Moment aufgrund des schlechten Wetters der letzten Tage. Er meinte sogar, er hoffe, dass wir überhaupt rausfahren können. Naja, wird schon schiefgehen. Die Kotzpastillen liegen jedenfalls bereit. Was nicht bereit liegt - und jetzt müsst ihr stark sein - ist meine Fake-Gopro. Vor ein paar Tagen hab ich den Rucksack auf links gedreht, die ist nirgends. Aufgeladen hatte ich sie noch zu Hause, wo auch immer ich sie dann hingepackt habe... Ich hoffe auf ein paar Mittaucher, die mir vielleicht ein paar Fotos zukommen lassen können...
Danach ging ich heim und duschen, bevor ich mich ans Blog schreiben machte. Um halb 8 gab es Abendessen, eine Art vegetarisches Curry mit Reis, lecker, aber irgendwie ohne Curry, dazu Saft und Salat. Kann man wirklich nicht meckern. Aber man hat auch nicht viel Auswahl, ich hab ein einziges Restaurant oder sowas gesehen, das nicht zu einer Unterkunft gehört. So, jetzt lieg ich auf dem Bett, hab die AC auf 27°, damit etwas Luft rein und etwas Feuchtigkeit rausgeht. Fenster geht nicht, sonst kommen hier gleich tausend Moskitos an und Netze gibt es hier keine. Jetzt ist es dreiviertel neun, werde noch etwas lesen oder so und dann hoffentlich gut schlafen.
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