28.08.22 - Ein echter Strandtag

Gestern war ich wieder ultraschnell weg. Um 9 war Powercut, da kann man zwar noch ganz toll mit dem Kindle lesen, aber wenn's außenrum stockfinster ist, zieht es mir einfach die Augen zu. Heute früh war ich dann um halb 7 wach, schaffte es aber noch ganze zwei Stunden im Bett zu bleiben. Dann machte ich mich fertig und sprang in mein Tuktuk. Zunächst fuhr ich zum Coconut Tree Hill, einem typischen Instagram-Fotospot hier. Ist aber wirklich ganz hübsch und macht sich gut auf Fotos...


Von dort aus fuhr ich zum Shady Lane, dem Café, das gestern geschlossen hatte. Und tatsächlich, Facebook hat Recht, heute war geöffnet und meine Erwartungen wurden vollauf erfüllt. Ein sehr guter Cappuccino zu einer perfekten Smoothie-Bowl in schöner Lage und mit netten Angestellten. 

Nachdem ich gestärkt war, fuhr ich etwa 5km die Küste lang in den Nachbarort Weligama. Der ist wohl das Surferparadies, wenn hier keine Monsunzeit ist. Btw. Monsun, heute hat es früh mal 10 Minuten geregnet, seitdem ist es trocken geblieben. Ich parkte Stukkiyi an der Hauptstraße, die fast direkt am Strand entlang läuft. Hm, irgendwie ist hier noch weniger los als in Mirissa. 

Strand war gerade etwas vorhanden, denn es war Ebbe. Ich lief einmal die gesamte Länge ab. Plätze zum Hinlegen gibt es kaum, auch wenn es jetzt trocken war, bei Flut steht hier auch fast alles unter Wasser. 

Schließlich landete ich am einzigen schönen Eck mit trockenem Sand. Schön zumindest, wenn man Richtung Meer kuckt, da haben die Idioten tatsächlich ein riesiges Mariott-Hotel hingestellt 😏

Touristen waren ganz wenige zu sehen, ich wurde aber gleich wieder von mehreren Surflehrern angesprochen. Aber nein, heute hatte ich keine Lust. Ist hier auch nicht ganz so ideal wie in Arugam Bay, auch wenn die mich vom Gegenteil überzeugen wollten. Fakt ist, die Wellen verlaufen nicht parallel zum Strand und man kann nicht einfach zurücklaufen und im flachen Wasser starten, zumindest nicht, wenn man ein paar Meter mehr surfen will. Außerdem hatte ich meine Schlafhose nicht mit und die Bikinihose hätte den Abgang gemacht 🤣

Nee, ich war heute auf Strand eingestellt und hielt das erstaunlich gut aus. Es ging ein starker Wind und die eine oder andere Wolke kam vorbei, außerdem gab es etwas Palmenschatten. Eigentlich eine gefährliche Kombination, aber ich bin doch schon ganz gut vorgebräunt. Die erwarteten Regenpausen blieben aus und ich bis drei etwa am Strand. Und mein Strandtuch wurde gut bewacht. Irgendwie sind sie ja doch ganz süß, wenn sie Nähe suchen... 

Eine etwas reichere sri-lankische Familie zeigte mir, wie man hier Kindern den Spaß am Meer austreibt. Der dicke, etwa 12-jährige Junge zerrte seine kleine Schwester in die Brandung, die schrie und sich mit Händen und Füßen wehrte. Später sah ich das gleiche Bild mit der Mutter und der anderen Schwester. Die Mädels hatten echt richtig Angst vor der Brandung, aber das interessierte keinen. Wobei der Bubi längst nicht mehr so cool war, als ihm jemand ein Bodyboard in die Hand drückte und er weiter als 1m ins Wasser gehen sollte, um auf einer Welle zu surfen. Plötzlich mutierte er selbst zum Oberschisser. Immerhin, er "surfte" dann doch vielleicht einen halben Meter weit 🤣

Irgendwann reichte es mir dann doch, auf dem Rückweg kaufte ich mir noch einen veganen Schoko-Frappé aus einem coolen alten Truck.

Dann fuhr ich zurück nach Mirissa und da es ja immer noch nicht regnete, stoppte ich auch hier nochmal am Strand (die Wolken sahen durchaus danach aus). Auch hier fand ich wenige liegetaugliche Quadratmeter. Klarer Pluspunkt für Arugam Bay! Ich las noch etwas, testete auch hier die starke Brandung und wurde von einem netten Polizisten (!) darauf hingewiesen, doch bitte nicht weiter rauszuschwimmen, weil die Strömung gefährlich ist. Hatte ich auch nicht vor, hier kommen echte Brecher rein!

Gegen halb 5 wurde der Hunger zu groß, die Bowl war schon lange verdaut. Ich steuerte einen Tipp aus der Tuktuk-Whatsapp-Gruppe an, leider war geschlossen. Ich hatte echt noch kein Land, wo man sich so wenig auf Google und die dort angegebenen Restaurants und Cafés verlassen konnte. Klar, dass mal eines nicht mehr existiert oder die Öffnungszeiten nicht ganz passen, aber hier ist das echt ein Glücksspiel. Dann fuhr ich mehrfach die Hauptstraße entlang, suchte etwas offenes, das auch halbwegs gut bewertet ist. Schließlich wurde ich fündig - es war ein Italiener 🙈 Aber besser als wieder so ein geschmackloses Curry wie gestern. Es gab eine vegetarische Holzofenpizza mit viel frischem Gemüse und dazu einen Lime-Mint-Juice. Sehr lecker, auf wenns nicht das war, was ich gesucht hatte.

Danach fuhr ich zum Guesthouse, stellte das Tuktuk ab und entsalzte mich in der Dusche. Da der angekündigte Powercut heute ausblieb, versuchte ich mein Glück nochmal beim Barista und ja, heute gabs Cappuccino. Vielleicht schlafe ich dann mal etwas später ein. Als um sechs die Sonne unterging, musste ich aber auch recht schnell verduften, unglaublich, innerhalb von Minuten greifen dann die Moskitos an und mein Mittel stand zu Hause.

Dort angekommen, schmierte ich mich gründlich ein und holte dann meine duftende Wäsche von der Hausherrin. Frisch gewaschen. Sie hatte sich heute früh 1000 Mal entschuldigt, normalerweise kostet es pro Kilo 500 Rupies, jetzt 700 (knapp 2€), weil alles teurer geworden ist. Waschmittel kostet das Vierfache, auch die Preise für Strom und Wasser haben sich verdoppelt bis verdreifacht. Wir jammern, aber hier waren so viele Menschen vorher schon an den Grenzen und wissen jetzt überhaupt nicht mehr, wie sie sich irgendetwas leisten sollen.

So, jetzt ist es halb 8, der Blog ist fertig, der Strom noch da. Morgen fahre ich ca. 30km weiter die Küste entlang nach Unawatuna. Dort ist wohl etwas mehr los, habe ich erfahren. Mal sehen, wenn das so ist, werde ich da noch drei Tage bleiben und mich dann Donnerstag so langsam auf den Weg Richtung Colombo und Flughafen machen. Freitag Abend geht der Flug auf die Malediven. Krass, die vier Wochen hier sind fast wieder vorbei, die Zeit verging so schnell! 


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