24.08.22 - Tee, Tuktuk und Wasserfall
Gestern Abend war ich echt platt und schlief schnell ein und ziemlich gut. Um 7 war ich wach. Ich las etwas, dann packte ich und um 8 gabs Frühstück. Danach verabschiedete ich mich von meinen lieben Gastgebern, Stukkiyi war schon ausgeparkt worden.
Zunächst fuhr ich in einen Ort gleich ums Eck, wo ich eine Teefabrik besichtigte. Ich war der einzige Besucher zu diesem Zeitpunkt, somit hatte ich eine Privatführung. Zunächst wurden mir die Unterschiede der verschiedenen schwarzen Tees hier erklärt, dann die einzelnen Produktionsschritte und schließlich durfte ich genau diese in der Fabrik sehen. Fotografieren durfte man innen - wie immer - leider nicht.
War durchaus interessant. Was ich nur nicht verstehe, die Maschinen laufen hier von 2 Uhr nachts bis 11 Uhr früh. Und warum baut man eine Fabrik mitten am Berg, da müssen doch auch LKWs rauf?
Mein nächstes Ziel war der Lipton Seat, an dem Großmeister Lipton (der vom Tee) zu seiner Zeit saß, Tee trank und eine der besten Aussichten des Landes genoss. Die Strecke war nicht lang, die Fahrzeit aber schon. Und irgendwann wurde mir auch klar warum, da waren es noch über 10km und eine Dreiviertelstunde...
Die Schlaglöcher wurden immer mehr. Ich beschloss, dass man nicht jede Aussicht haben muss! Immerhin hätte ich ein gutes Stück auch wieder runter gemusst. Und es wurde mal wieder wolkiger, wer weiß, was ich überhaupt gesehen hätte. Stattdessen wollte ich direkt weiter zum Diyaluma Wasserfall fahren. Auch hier 30km und 90 Minuten Fahrzeit. Im Auto! Ich suchte etwas auf der Karte und entschied mich dann für einen kleinen Umweg, dafür aber (vermeintlich) bessere Straßen. Es ging gut los...
Dann fand ich aber doch den Weg zur großen Hauptstraße und die war auch echt gut ausgebaut. Zunächst ging es bergauf bis Haputale. Ich fuhr also ein großes Stück parallel zur Zugstrecke von vorgestern. Die Aussicht war teilweise ähnlich gut.
Ab Haputale auf 1400m (es war merklich kälter) ging es dann bergab. Hier fuhr es sich wirklich schön. Bis ich auf die A4 einbog, den "Highway Colombo - Batticaloa", also einmal von der Ost- zur Westküste:
25km, anfangs noch brauchbar, am Ende nur noch Schlagloch an Schlagloch. Und so schmal, dass es schon im Tuktuk nicht leicht war, den entgegenkommenden Bussen auszuweichen. Schließlich war ich am Ziel, am Fuß des Diyaluma Wasserfalls. Der stürzt hier 130m über eine einzige Klippe in die Tiefe.
Ich parkte vor dem, was die einzige Unterkunft hier war, und war sehr froh, dass ich nichts gebucht hatte. Was für eine Absteige! Ich kaufte mir eine eklig süße Limo und durfte dafür meinen großen Rucksack abstellen. Denn ich wollte nach oben.
Plötzlich war der Verkäufer auch noch Guide und wollte mich, wie ein paar andere hochbringen, es wäre gefährlich, man würde sich verlaufen! Nee, echt nicht. Ich lief die Straße entlang, wieder bergauf und somit zurück. Ich brauchte Bewegung. Doch daraus wurde nix, denn nach vielleicht 500m nötigten mich zwei sri-lankische Frauen fast schon, mit ihnen und ihrem Guide im Tuktuk mitzufahren. Na gut. Es ging einen ganz schön steilen Weg hoch bis zu dem Punkt, wo der Trail beginnt. Der ist dann keinen Kilometer lang. Wo man sich da verlaufen soll, ist mir ein Rätsel, schon gar nicht mit Navigationsapp und GPS.
Der Fluss oben am Wasserfall ist total ruhig, glaubt man gar nicht, dass das Wasser da dann so runterstürzt. Man kann völlig gefahrlos darin baden, ist wie eine Badewanne und das Wasser fließt über den Rand ab.
Das machte ich dann auch. Leider zogen wieder dunkle Wolken auf und es donnerte auch schon, so dass ich mich dann zügig auf den Rückweg machte. Dieses Mal schaffte ich es, die ganzen langen 3km zu laufen.
Zurück beim Tuktuk belud ich es wieder und fuhr weiter in Richtung Wellawaya. Dort sollte ja eine Unterkunft zu finden sein. Und die fand ich auch, etwas außerhalb für 4€, nichts besonderes, aber für eine Nacht absolut ausreichend. Es war vier als ich hier ankam, die nächsten Stunden verbrachte ich mit Nichtstun. Und ab Sonnenuntergang mit einem Kampf gegen Moskitos, aggressive Biester hier!
Um 7 gab es Abendessen, Sri Lankan Rice & Curry. Nicht ganz so viele Schüsseln wie in Sigiriya, aber echt lecker. Der Hausherr war etwas besorgt, denn eines war scharf, die anderen aber super mild. Und das scharfe konnte mir auch nichts anhaben... Dann kam die ganze Familie mit drei Generationen zur Terrasse gewackelt, um mich zu begrüßen. Hier übernachten wohl eher selten Ausländer 🤣
Gleich ist es 8, der Blog ist im Kasten. Ich werde mal duschen gehen und mich dann unter mein Moskitonetz verkrümeln, da bin ich sicher! Morgen fahre ich dann weiter nach Tissamaharama ganz im Südosten der Insel und das über die berüchtigte B35. Drückt mir die Daumen, sehen will ich sie, aber nicht so enden:
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