21.08.22 - Little Adams Peak und Wasserfälle

Gestern Abend war um neun das Licht aus, ich war müde und das war auch gut so, denn der Wecker schmiss mich schon um dreiviertel 5 aus dem echt guten Schlaf. Ich zog mich schnell an und lief los, gut einen Kilometer durch den stockfinsteren, gespenstischen Ort, nur die Mönche im gegenüberliegenden Kloster sangen schon. Und ein paar Aggro-Hunde waren natürlich auch schon wach, aber meine Stein-Taktik funktionierte zum Glück, keiner kam mir allzu nahe. 

Dann traf ich auch schon auf Kathi und Matze, die in der Nähe des Startpunktes zum Little Adams Peak wohnen. Der heißt deshalb übrigens so, weil es hier auch noch einen ganz berühmten Adams Peak gibt, auf den ganz viele Buddhisten zum Sonnenaufgang hoch pilgern, da muss man allerdings einige Stunden früher starten. Unser kleiner Peak war da leichter zu erklimmen, es dauerte wahrscheinlich nur eine halbe Stunde, kurz vor 6 waren wir oben, der letzte Abschnitt über Stufen ging auch schon ohne Stirnlampe.

Ein paar Leute saßen schon hier, ein paar kamen noch etwas später, aber es war weit weg von überlaufen. Warum man hier zum Sonnenaufgang hoch läuft, wurde uns allerdings nicht so ganz klar, es war zwar ein klein wenig Rot am Himmel zu sehen, aber die Sonne selbst kommt einfach über den benachbarten Berg hoch, wenig spektakulär. Der Ausblick vom Berg selbst ist aber schon echt überragend, über das weite, bergige Umland und v.a. auf den berühmten Ella Rock gegenüber, der am frühen Morgen durchaus sehr schön von der Sonne angestrahlt wird.  




Dann ging es wieder runter und wir sahen, dass wir - wie hier überall - mitten zwischen Teeplantagen unterwegs waren. 

Wir liefen schnell bei den beiden anderen am Guesthouse vorbei, um Badesachen für später zu holen, dann ging es ins "Stadtzentrum" zum Frühstück. Für mich hieß das Pancakes mit Sirup und Buffalo Curd. Das ist wie Joghurt, aber eben aus Büffelmilch. 

Gestärkt liefen wir zu meinem Guesthouse, wo wir mit Bananen und Avocado gefüttert wurden. Avocado mit Zucker drin, hatte ich noch nie, aber ist echt gut! Dann beobachteten wir mit offenem Mund, wie der Profi Stukkiyi ausparkte (zunächst wurde es vorne einfach hochgehoben, damit es über die Stufe kommt). Die Einfahrt ist aber echt so steil, dass man dachte, er packt es nicht, aber es klappte. Den steilsten Teil des Berges fuhr ich dann auch lieber erstmal alleine, bevor die beiden anderen aufsprangen und wir in Richtung der Wasserfälle losfuhren.

Das erste Ziel war der Kombukara-Wasserfall. Gerade mal 10km entfernt, aber Google sagte für Autos schon ne knappe halbe Stunde an. Die Zeit erklärte sich auf der zweiten Streckenhälfte, die ziemlich schmal war und von Schlaglöchern übersäht. Und mittendrin im Nichts zwischen Teeplantagen war plötzlich ein nicht ganz kleiner Ort, völlig verrückt. Die Mühen für Stukkiyi zahlten sich aus, wir wurden mit einem kleinen, aber super schönen Wasserfall belohnt, den wir uns mit kaum anderen Menschen teilen mussten. Dass Wasser war eisig, aber total klar, perfekt zum Baden, denn dank Sonne war es auch schon schön warm. 


Nachdem wir ausgiebig geplantscht hatten, fuhren wir erstmal denselben Weg zurück und dann wieder die Straße Richtung Welawaya zurück, die ich gestern hochgekommen war. Dort suchten wir den Secret Waterfall. Tatsächlich secret, kein Schild in Sicht, zum Glück kannte maps.me die Treppe, die zu ihm hinunterführt. Auch dort kein Mensch und ein schöner Platz zum Baden, aber etwas schattiger als unser erster. Der Hund war übrigens unser Guide hierher und bekam als Dankeschön ein paar Kekse.

Von dort aus ging es wieder steil bergauf und wir stoppten bei einer Maisverkäuferin. Die konnte wohl kein Wort Englisch, sie zeigte uns 60 Rupien, um zu sagen, was ein Maiskolben kostet (keine 20ct). Aber sehr lecker als Zwischensnack. 

Nur ein kurzes Stück später erreichten wir den Ravana Fall, definitiv der größte und beeindruckendste, aber auch der mit den meisten Leuten, Verkäufern und Affen außenrum. 

Was ich von diesen Warnhinweisen halten soll, weiß ich allerdings auch nicht...

Zurück in Ella, es war gerade mal zwei oder so, aber wir schon seit 8h unterwegs, fuhren wir noch zum Bahnhof, um die Fahrzeiten für den berühmten Zug nach Nuwara Eliya rauszufinden, mit dem wir morgen fahren wollen. Tickets für die Holzklasse (knapp 50ct) kann man aber eh nicht vorbuchen. Aber wir haben einen Plan.

Dann fuhr ich die anderen beiden zum Mittagsschlaf nach Hause und mit Stukkiyi weiter zum Tuktuk-Spa. Alle 1000km wollen Tuktuks ihre Räder geschmiert bekommen und das war jetzt fällig. Hat es sich auch verdient, so brav wie es mich durch die Gegend fährt.

Als ich dieses Mal meinen Berg hoch musste, war ich schon deutlich cooler als gestern. Schön langsam im 1. Gang, ich wusste ja, wir schaffen es und so fuhr ich sogar bis vor die Einfahrt. Alles muss dann nicht sein... Der Profi parkte dann wieder unten, hier darf Stukkiyi voraussichtlich die nächsten beiden Tage stehen bleiben und sich erholen. Übrigens erkannte er das Tuktuk, ist hier aus der Gegend und er kennt den Besitzer!

Ich machte das auch, mit etwas Sudoku, lesen, ein bisschen dösen und Blog schreiben. Dazu wurde mir schon wieder ein frischer Saft geliefert, die sind echt zu lieb hier alle. Um Viertel 7 trafen wir uns dann wieder unten an der Straße zum Essen und mal durch die Läden kucken. Wir landeten heute im Rainbow Café und das stellte sich als überragende Wahl heraus. Ein megageiler Burger aus Jackfruit, aber wie ein Curry gewürzt, mit frischen Röstzwiebeln, Salat, Wedges und dreierlei Dipp. Echt super! Und fast alle Gerichte auf der Karte sind vegan oder zumindest veggie. 

Satt und zufrieden bummelten wir noch eine Runde, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Ich ging duschen und sitze jetzt (halb 10) mit dem Notebook im Bett. Morgen wird's wieder ein langer Tag, aber v.a. für den Hintern...



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